Die Klos der Musikliebhaber

Das Beat-Klo

Klo in Form einer Bass-Drumm Marke „Ludwig“. Deckel als Fender Bass-Gitarre ausgeführt, selbst die Saiten lassen sich nachstellen, Haltegriffe in Form von unplugged-Gitarren und zerbrochene Schlagstöcke zum Po-Abkratzen.

Das Flower-Power-Klo

Brille in Sonnenblumenform mit hochgebogenen Blütenblättern, damit beim verklärten Draufherum-Rutschen auch nichts herunterfallen kann. Deckel an der Unterseite mit Vorratsschächtelchen für Joints, Schwarzen Afghanen und Weißen Libanesen, Spritz-Besteck und LSD- bzw. Speed-Pillendose; Gurte zum Anschnallen der Füße und seitliche Haltevorrichtungen, damit der Benutzer während seiner Traumzeit-Phase nicht abhebt und sich beim Fliegen Verletzungen zufügt. Schließlich will er ja im nächsten Sommer mit Timothy Leary und H. J. Giger gemeinsam Castaneda besuchen. Im Traum natürlich! Wie sonst kommt man/frau/gender in die Zwischenwelt.

Das Gothic-Klo

dark version, bevorzugt in SM-Clubs

Brille aus schwarzem Porzellan. Fußfesseln aus Metall an beiden Seiten des Topfes am Boden. Der Schlüssel wird nach Sitzungsbeginn vom Vorbenutzer an der Zellenaußenwand für den Nachfolger aufgehängt. Klodeckel mit eingearbeiteten Rasor-Blades, die an einigen Stellen leicht vorstehen. Brille mit eingelassenem Stacheldraht im durchsichtige Plexiglas, spitzen leicht herausstehend; Seitliche Ösen zum Anketten von Bauchnabel-Piercings und Intimschmuck-Ringen während der Sitzung. Papier mit Glasscherben-Einlage, 40er-Körnung. Bleibt nur zu hoffen, dass der nachfolgende Benutzer nicht tagelang auf sich warten lässt. Es sollen schon Dark-Gothic-Fans völlig dehydriert ins Krankenhaus eingeliefert worden sein.

light version, für Diskotheken und Swingerclubs

Brille aus schwarzem Porzellan. Fußfesseln aus Metall an beiden Seiten des Topfes am Boden. Handschellen beiderseits des Sitzes. Von oben hängt eine starke Kette, in die der mit Nieten gespickte Halsring eingeklinkt werden kann. Einer friedvollen Entsorgung von Dark-Brother oder Dark-Sister steht jetzt nichts mehr im Wege, bis der nächste Benutzer den Scheißer vom Sitz befreit.

Das Heavy-Metal-Klo

Klositz mit vorstehenden Nieten. Haltevorrichtung für mindestens zehn Flens am Deckel und an der Topf-Seite. Doppelt stabile Haken zum vorübergehenden Aufhängen der Lederkombi.

Das Klassiker-Klo (Bayreuther Ausführung)

Klodeckel in Form eines Bronzeschildes, Papier in bruchfester Ausführung – möglichst aus Stahlblech oder mindestens reißfester Alu-Folie. Klobürste in Form des Siegfried-Speeres. Eine Sitzung zu Wagnerklängen oder den Walkürengesängen, je nach Bedarf.

Das Rapper-Klo

Ganz flache Schüssel – mindestens 5 Meter Durchmesser, hochgebördelter Rand. Der Rapper kann seinen street-dance hinlegen, auch die wildesten Bewegungen und Körperdrehungen lassen die Scheiße maximal bis zum Rand gelangen, dort wird sie sicher aufgefangen und rutscht dann langsam auf den Abfluss in der Mitte zu. Alle fünf Minuten wird während der Sitzung die Randspülung ausgelöst – wie bei einem Urinal.

Das Streetdance-Klo

Bezeichnenderweise is dies im Slip / im Tanga / in der Unterhose integriert denn solche schleudernden Bewegungen der Nutzer hält keine Porzellanschüssel auf Dauer aus. Es kommt schon mal vor, dass sich bei den begeisterten Zuschauern während einer heftigen Entleerung, die zur Undichtigkeit der Trikots der Ausübenden führte, sich grünliche bis bräunliche Flecken auf Kleidung oder Gesichtern der Umstehenden breit machten. Aber keine Sorge! So etwas passiert nur sehr selten, seit die Unterwäschedesigner sich der Problematik des besonders dichten Sitzes während erbrachter körperlicher Höchstleistungen angenommen haben.

Das Techno-Klo

Eingebettet zwischen zwei multidimensionalen Bass-Reflex-Boxen steht der Infraschall-beständige Topf. Die noch in einem halben Dutzend Kilometern gut zu hörenden Klänge treiben dem Techno-Freak die Scheiße, ob hart, weich, flüssig oder körnig, aus allen Därmen und Öffnungen. Er braucht dafür selbst keinen einzigen Muskel zu kontraktieren. Auch zum Arsch-Abwischen ist kein Papier nötig, da die Ultraschall-Anteile in den Klängen – manche Leute weigern sich strikt das ganze Musik zu nennen – auch die letzte braune Spur von der Haut fegen.

Das Volksmusik-Klo

Topf in Bembel-Form. Als Klopapier-Halter dient ein vergrößertes Römer-Glas mit grünem Fuß. Bei erfolgreichem Schiss sondert das Klo einen Fanfarenstoß ab. Will sich nichts bewegen, dann wird der jeweils letzte Siegertitel der Volkstümlichen Hitparade eingeblendet. Das löst dann auch die ärgste Verstopfung.

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